Als Michael May 1956 mit einem Porsche 550 Spyder zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring aufbrach, hatte er seinen Rennwagen mit einer damals ungewöhnlichen Konstruktion ausgestattet: einem gewaltigen Flügel in der Mitte des Wagens, dessen Anstellwinkel sich während der Fahrt auch noch verstellen ließ. 12 Jahre später experimentierte Colin Chapman beim Formel 1 Lauf in Monaco erstmalig mit kleinen Flügeln an seinem Lotus und gilt als einer der Pioniere der Rennwagenaerodynamik. Diese kurze Gegenüberstellung verdeutlicht recht anschaulich, was für ein Visionär mein heutiger Interviewgast ist. Ob Einspritzung, Brennraumform, Aufladung, Downsizing oder eben Aerodynamik - Michael May hat nicht selten in seinem Leben so weit in die Zukunft gedacht, dass es Zeitgenossen manchmal schwergefallen sein dürfte, diesen Überlegungen zu folgen. Ich bin mir übrigens sicher, ihr werdet beim Anhören dieser Folge nicht nur einmal parallel googeln, wovon wir sprechen (wie zum Beispiel die Begriffe "Fireball Brennraum", "Turbo May", "Michael May 550" oder "Michael May Ferrari" - viel Spaß beim Nachlesen!). Seit einigen Jahren beschäftigt sich Michael May übrigens mit der Krebsforschung und wer weiß - vielleicht können wir auch hier noch mal etwas Bahnbrechendes von ihm erwarten; zuhören sollte man ihm in jedem Fall.
Viel Spaß mit meinem Gast Michael May!
Roland Asch war einer der ersten Kunden bei Turbo May und hat seine Rennautos mit den Kits von Michael May modifiziert.
[Grafik: farbbild.com]
Dieser Motor gehört zu einem Auto von Roland Asch, der immer noch einige Turbo-May-Motoren hat!
[Grafik: farbbild.com]
[Website: https://alte-schule.podigee.io - Text: Karsten Arndt - Grafiken: farbbild.com]